Sonntag, 18. November 2007

Aufbau, Inhalt und Nutzung von historicum.net

Bereits der erste Einstieg über die Homepage des Fachportals historicum.net ermöglicht es den Benutzern/Benutzerinnen einen raschen Überblick über Intention und Inhalt dieser Seite zu gewinnen. Neben einem nach Schwerpunkten anordneten Überblick über die Themen als der wichtigsten Rubrik werden hier die aktuellen Neueinträge sowie einige wenige weitere Informationen präsentiert, so die mit dem Projekt verbundenen Förderer und Partner. Das daraus bereits ersichtliche Konzept wird in der über die Kopfzeile abrufbaren Beschreibung des Projekts Über uns weiter erläutert. Inhaltlich und formal lässt es sich in folgender Weise charakterisieren: Zum einen liegt der Schwerpunkt der Seite ihrer ursprünglichen Konzeption entsprechend auf der Frühen Neuzeit, wurde aber in der Folge in Richtung Zeitgeschichte auf das 19. und 20. Jahrhundert ausgeweitet. Zum anderen versteht sie sich als Plattform, als Zusammenfassung und Abstimmung verschiedener Angebote, die von den jeweils Verantwortlichen selbständig betreut werden. Diese Bündelung bietet für die am Thema Interessierten den immensen Vorteil, hier die möglichen Zugänge in konzentrierter Form vorzufinden, um sie zeitsparend und zweckmäßig nutzen zu können.

Dem übersichtlichen Aufbau entsprechend scheinen neben der Homepage vier weitere Rubriken auf, die ich kurz beschreiben will:
Wie bereits erwähnt bildet die Rubrik Themen den inhaltlichen Kernbereich der Seite und umfasst zehn Fragestellungen aus der Frühen Neuzeit, fünf aus dem 19. und 20. Jahrhundert, sowie ein epochenübergreifendes Thema. Trotz unterschiedlicher redaktioneller Betreuung wird versucht, die Themen benutzerfreundlich nach einem weitgehend übereinstimmenden Menü zu gliedern, das nach einer einführenden Kurzdarstellung zumeist (Unter-)Themen, Bibliographie und Links, je nach Umfang des Themas außerdem eine Zeitleiste, ein Lexikon bzw. Glossar und weiterführende Angaben zu Quellen, Materialien und Forschung umfasst. Bei jedem Thema finden sich außerdem Angaben über das verantwortliche Redaktionsteam. Die sorgfältige Gestaltung erlaubt dabei eine zielgerichtete Vertiefung in die jeweilige Fragestellung, wobei der Nachteil einer allzu engen Begrenzung auf eine geringe Anzahl von Themen durch einen kontinuierlichen Ausbau schrittweise beseitigt werden soll. Hervorheben möchte ich das epochenübergreifende Thema Klassiker der Geschichtswissenschaft, das nach einem einheitlichen Schema rund fünfzig Historiker durch ein ausgewähltes Zitat und Stimmen aus der Forschung vorstellt, einen kurzen Lebenslauf und eine Werkauswahl, sowie Sekundärliteratur und Links präsentiert und durch diesen kompakten Überblick eine sehr einfache und fundierte Informationsmöglichkeit bietet.
Unter der zweiten Rubrik Länder werden zehn Staaten und eine überstaatliche Region aufgelistet, wobei hier im Gegensatz zur thematischen Rubrik unter den verschiedenen Menüpunkten keine inhaltliche Behandlung, sondern ausschließlich eine systematische Zusammenstellung von Links zu finden ist. Neben Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien wird hier ein Schwerpunkt auf ost-(mittel)europäische Ländern gelegt, der vom Herder-Institut in Marburg betreut wird. Dabei bietet ein mit Ausnahme von Spanien länderübergreifend einheitliches Menü, bestehend aus den Untermenüs Themen, Materialien, Wissenschaft, Kultur und Redaktion die nötige Orientierung.
Eine ähnliche Funktion der Orientierungshilfe durch eine systematische Anordnung von Links erfüllt die Rubrik Recherche, die durch eine Aufgliederung in bestimmte Suchbereiche eine rationelle Suche ermöglicht, und den Zeitaufwand beim Auffinden der benötigten Ressourcen verringern hilft. Durch dieses einfache Hilfsmittel kann die praktische Arbeit wesentlich erleichtert werden.
Dass zu historicum.net auch ein didaktisches Konzept als dessen integraler Teil gehört, bezeugt nicht nur sein benutzerfreundlicher Aufbau, sondern explizit auch die Rubrik Lehren & Lernen. Hier wird gezielt Unterstützung für die universitäre Lehre angeboten, etwa durch Thematisierung des Arbeitens mit Archiven und Quellen, vor allem aber was den Einsatz von Computer und Internet im Geschichtsstudium betrifft. Eine umfangreiche Bibliographie zum Thema Geschichtsdidaktik rundet das Bild ab. Außerdem sind hier unter Link-Winks detaillierte Beurteilungen einzelner Online-Angebote seit dem Jahr 2000 zu finden, die chronologisch oder nach Sachbereichen geordnet angezeigt werden können. Ob zu einem bestimmten Link, das in einem anderen Untermenü von historicum.net aufscheint, eine solche Beurteilung unter dieser Rubrik existiert, ist allerdings bei dem aufscheinenden Link nicht ersichtlich. Die Möglichkeit, eine solche direkte Querverbindung zu einer eventuell vorliegenden Beurteilung herstellen zu können, würde aber dieses Instrument um einiges attraktiver machen.
Zum Schluss ist noch auf die verbundenen Projekte des Online-Journals zeitenblicke und des Rezensionsjournals sehepunkte hinzuweisen, die direkt über die Kopfzeile aufgerufen werden können, genauso wie das Portal lesepunkte – Schüler schreiben für Schüler, das in didaktischer Perspektive den Konnex zum schulischen Geschichtsunterricht herstellt.

Insgesamt ist historicum.net ein sehr übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltetes Fachportal, das didaktisch durchdacht einen sehr pragmatischen und leicht verständlichen Zugang zu ausgewählten Themen ermöglicht. Dabei ist es nicht nur instrumentell einsetzbar, als sinnvoller Ausgangspunkt zur weiteren Recherche, sondern bietet auch direkt entsprechend aufbereitete Informationen zu den jeweiligen Fragestellungen. Zu diesem Zweck werden unterschiedliche in Eigenverantwortung gestaltete Online-Angebote sinnvoll und transparent in einem einheitlichen Konzept gebündelt. Inhaltlich bleibt historicum.net leider auf einen engen Themenkreis eingeschränkt; eine systematische Erweiterung, worauf etwa in der Rubrik Themen hingewiesen wird, erscheint daher sinnvoll.

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